Im Vollrausch in die Gärtnerei

Wohl gemerkt: Im Pflanzen – und Blumenvollrausch! Jetzt ist es wieder so weit, der Tisch in den Gärtnereien ist voll gedeckt und nichts ist schöner als aus dem Vollen zu schöpfen, sich zu bedienen und dort die Zeit zu vergessen. Der Pflanzenhunger ist so groß, dass man gar nicht satt wird und sich der Einkaufswagen füllt und füllt. Ich habe mir erst mal einen Appetithappen geholt. Gepflanzt wird bei mir erst in ein bis zwei Wochen, denn kalte Winde und Nächte können den Gewächshauspflanzen noch zusetzen.

Wie jedes Jahr zieht es mich, wie eine Kröte bei der Krötenwanderung in die „Geburtsstätte“ meines Gärtnerdaseins, nach Unsleben in die Gärtnerei Förster. Dort fing ich nach meiner Lehrzeit als Gärtnerin im Verkauf an. Immer noch sind dort die Kollegen von damals, das freundliche Ambiente und die große Vielfalt. Wie jedes Jahr wurde ich nicht enttäuscht bei so einer Fülle an Pflanzen, Farben, Düften und fachlicher Kompetenz. Das ist jedes Mal wie Heimkommen und es fehlt nicht viel und ich stelle mich an den Arbeitstisch und pflanze wieder die Schalen und Kästen für die Kunden. Welch ein Glücksgefühl dort zu sein.

Auf der Suche nach neuen Pflanzen, Themen und Ideen habe ich die ersten Sommerpflanzen für mich eingekauft. In jedem Fall brauche ich robuste Pflanzen, die nicht gleich schlapp machen. Idealerweise sollten es dann auch noch Pflanzen sein, die in irgendeiner Weise auch insektenfreundlich sind – natürlich für Schmetterlinge und Bienen. Aber das ist bei Sommerbalkonpflanzen einfach schwer und wenn der Garten oder das Umfeld entsprechend gestaltet ist, auch nicht ganz so wichtig.

Mein Balkonpflanzen A-B-C-D für die Sonne:

A: Angelonia und Australisches Gänseblümchen
B: Bidens
C: Cosmea
D: Diamond Frost und Dahlien

Angelonia sehen aus wie Rittersporne in Zwergenformat. Nur: Sie blühen den ganzen Sommer und die Blütchen kommen im „Orchideenlook“ daher.

Das Australische Gänseblümchen habe ich wieder für mich entdeckt, nachdem eines der zarten Pflänzchen schon seit zwei Jahren bei mir im Wintergarten wächst.

Bidens, Zweizahn oder Goldmarie sind vielfältiger denn je und einige Sorten bieten Pollen und Nektar. Mal sehen ob meine Pflanze Bienenfutter ist. Leider werden in Bau- und Gartenmärkten stark gestauchte Pflanzen angeboten. Chemische Mittel halten die Triebe kurz. In Gärtnereien bekommt man oft unbehandelte Pflanzen, wie diese hier.
Auf den Blüten der Cosmea oder Schmuckkörbchen tanzen bestimmt kleine zarte Elfen. Ich werde mich dieses Jahr mal auf die Lauer legen. Insekten kommen in jedem Fall.

Schneegestöber oder ´Diamont Frost´– diese weiße Wolken passen wirklich in jede Bepflanzung bei voller Sonne oder sogar im lichten Schatten blühen sie noch. Was sie aber nicht mögen: Kalte, nasse Witterung und vernässtes Substrat. Dann doch lieber einen heißen warmen Sommer.

´Rockin Rosi´ ist die Bayerische Balkonpflanze des Jahres 2020. Diese einfachblühende Dahlie ist genau nach meinem Geschmack. Wie große treue Augen schauen mich die schönen großen Blüten an. Dazu noch der Kontrast zu dem dunklen Laub. – Perfekt! Jetzt muss die Sonne scheinen.

Rockin´Rosi  Bayerische Balkonpflanze des Jahres 2020
Rockin´Rosi Bayerische Balkonpflanze des Jahres 2020

Schattenhelden Begonien

Keine Pflanze blüht so ausdauernd im Schatten wie die Begonie. Diesmal habe ich mir die Big Mama der Begonien nach Hause geholt: „Dragon Wings“. Die Drachenflügelbegonie ist ein wahres Wuchswunder. Sie kann auch einen Kübel ganz alleine ausfüllen. Diese hier bekommt einen Platz vor meiner Haustüre.

Einjährige Kletterer sind sensibel

Leider muss man die einjährigen Kletterpflanzen, wie Schwarzäugige Susanne, Prunkwinden und andere schon Ende April – Anfang Mai kaufen, obwohl kalte Nächte und vor allem kalte Winde ihnen in der Zeit noch zusetzen. Sie sind meist ab Mitte Mai schon ausverkauft. Also dann heißt es die Kletterpflanzen an einen hellen Ort – bei mir ist es das Gartenhaus – erst mal zwischenparken und bei schönen warmen Wetter an einen halbschattigen Platz nach draußen stellen und vor starker Sonneneinstrahlung schützen. Also bitte langsam an Wind, Wetter und Sonne gewöhnen.

Schwarzäugige Susanne

Kategorie: Garten | Veröffentlicht am: 02.05.2020

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    Gitti Gartenzwerg