Halbzeit im Tomatengarten
Wirtschaftlich gesehen, lohnt es sich nicht Tomaten selbst anzubauen. Die lange Kulturzeit und der Wasserbedarf verlangen Zeit und Ressourcen. Doch an Frische und Geschmack übertreffen die selbst angebauten „Paradeiser“, wie sie in Österreich zu recht genannt werden, bei weitem die Tomaten aus dem Discounter.
Meine Tomatensorten
Dieses Jahr habe ich verschiedene samenechte Tomaten ausgesät (Ochsenherztomate, echte ´Harzfeuer´, ´Indigo Kumquat, ´Rainbow´, ´Cerise´), einige Sorten habe ich getauscht (´Spanische Tomate´, ´Honigtomate´) und eine habe ich mir gekauft (´Sweet Million´ F1). Die Cocktailtomate ´Sweet Million´ist eine F1-Hybride, die ich nicht selbst weiter vermehren kann. Sie hat ein unvergleichliches Aroma, deshalb will ich nicht auf sie verzichten.
Plätze meiner Tomaten
Zuerst bestückte ich mein neues Gewächshaus mit den Tomaten im Abstand von ca. 30 cm. Dieses Jahr probiere ich zudem aus, wie Tomaten in Vliessäcken gedeihen. Diese Vliessäcke mit einem Erdvolumen von 30 l stehen an einer geschützten Wand. Da ich ja eigentlich keine Pflanze wegwerfen kann, pflanzte ich die verbliebenen Tomaten in das Staudenbeet am Gemüsegarten. Sie dürfen an Rankgittern wachsen.
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Futter für die Tomaten
Tomatenpflanzen sind Hochleistungspflanzen. Um stetig wachsen zu können , brauchen Sie eine gleichmäßige und ausgewogene Nährstoffversorgung. Da ich das Gewächshaus in diesem Frühjahr mit neuer torffreier Erde aufgefüllt habe, ist hier kaum Düngung nötig. Ich hackte ca. 100 g MALTaflor (Dünger aus Malzkeimen, 4% N, 1 % P2O5, 5% K, 80% organische Substanz) pro Quadratmeter vor der Pflanzung unter. Ins Pflanzloch der Tomaten gab ich etwas selbst erzeugten Wurmhumus. Ende Mai gab ich noch etwas abgelagerten Pferdemist dazu. Die Vliessäcke füllte ich mit etwa 5 cm torffreier Erde und dann je eine Kehrrichtschaufel abgelagerten Pferdemist und darauf wieder die gekaufte Erde. Das Staudenbeet habe ich dieses Frühjahr mit etwas Pferdemist gedüngt, das dürfte auch für die Tomaten erst einmal reichen. Übrigens zeigte sich deutlich, dass der Wurmhumus vom letzten Jahr noch deutlich keimfähige Samen von Tomaten, Paprika und Kürbis enthielt.
Der große Durst der Tomaten
Tomaten verbrauchen sehr viel Wasser. Um die Tomaten zu Tiefwurzlern zu erziehen, gieße ich je nach Wetterlage bis zu 5 Tage nicht. Ich gieße lieber viel, dafür seltener. An heißen Tagen verbrauchen Tomatenpflanzen bis zu 10 Liter am Tag. – ads sollt eman einkalkulieren. Die Tomatensorte ´Cerise´probiere ich dieses Jahr aus. Sie soll eine sogenannte Klimatomate sein, die mit weniger Wasser auskommt. Leider habe ich nur eine Pflanze, die in den Vliestaschen wachsen darf. Im letzten Jahr grub ich einige lehre Wasserflaschen an der Wurzel der Tomaten ein um das Wasser in die Tiefe zu lenken. Doch diese Bewässerungshilfen verwende ich nicht mehr. Sie sind tötliche Fallen auch für nützliche Tiere.
Stabtomaten ausgeizen und aufbinden
Die meisten Tomaten sind Stabtomaten, die an einer Haupttriebachse die Früchte bilden. In den Blattachsen wachsen ständig Seitentriebe nach, die der Pflanze viel Energie kosten. Deshalb breche ich sie immer wieder aus und binden Sie den wachsenden Haupttrieb an einen Stab an. Fast jeden zweiten Tag kontrolliere ich die Pflanzen im Gewächshaus, da die Seitentriebe kräftig wachsen.
Achtung: Buschtomaten schätzen diese Prozedur überhaupt nicht. Sie wachsen gedrungen und tragen die Früchte an vielen Seitentrieben. Buschtomaten werden gerne als Balkontomaten angeboten, weil sie nicht so windanfällig sind.
Das richtige Klima im Gewächshaus
Mein Gewächshaus ist 8,2 m² groß. Ich hab es erst seit kurzem, deshlab konnte ich erst am 15. Mai die Tomaten ins Gewächshaus pflanzen. Obwohl ich so spät dran war, ist bis jetzt der Wachstumszuwachs enorm. Ich frage mich, warum ich auf dieses Gaärtnerglück aus Glas und Aluminium so lange verzichtet habe. Aber dazu ein ander mal mehr.
https://de.juliana.com/juliana-compact/p/64034/99463
Tomaten wachsen am besten bei Temperaturen von 20 bis 25 Grad. Im Gewächshaus kann es schon mal viel heißer werden. Lüften ist das A und O. Gerade in sogenannten Tomatenhäusern stehen die Pflanzen zu eng und leiden auch unter der hohen Luftfeuchte. Gerade in Hitzeperioden wird es im GWH ohne Schattierung unerträglich. Ich habe mir im GWH aus einer langen weißen Stoffbahn und Drahtseilen eine Schattierung gebaut, die ich je nach Wetterlage öffne oder zuziehe. Kleingewäcshhäuser kann man generell auch mit Bastmatten und Schattiergewebe vor der Sonneneinstrahlung schützen. Es ist nicht zu unterschätzen, wie sehr das Klima im GWH sich auf Pilzbefall oder Schädlingsaufkommen auswirkt.
Bestäubung: Tomaten brauchen Bestäuber. Deshalb öffne ich das Gewächshaus großzügig, damit die Hummeln an die Blüten gelangen. Zur Sicherheit, helfe ich nach, indem ich immer wieder an den Tomatenpflanzen rüttle.
Über Gitti
´Gitti´ das bin ich, die Fernsehgärtnerin Brigitte Goss. Erfahre mehr über mich und meine Gartenleidenschaft. Hier mit der MDR-Garten Moderatorin Diana Fritsche-Grimmig.
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